Generationswechsel beim Holzhandel-Spezialisten Hoplak

Foto: Mathias Ostertag

Schnell wurde es dem Holzhändler zu eng auf dem Firmengelände, schon im November 1968 siedelte man deshalb in die Heidenheimer Weststadt um. Dort hat der Betrieb bis heute seine Firmensitz – und nach der Ära Ulrich Frank-Heim, der das Unternehmen seit 1981 führte, nun seit Anfang des Jahres mit Gunnar Thiele einen neuen Chef, der die Firma wie kaum ein Zweiter kennt: „35 Jahre meines Lebens habe ich mit Herzblut diesen Betrieb geführt. Jetzt ist es höchste Zeit, das Regiment abzugeben“, sagt Frank-Heim.

Seit 2005 ist Thiele bei Hoplak mit im Boot, hat sich seit seinem Einstieg zu einem vertrauenswürdigen Ansprechpartner für den großen Kundenkreis aus Endverbrauchern im Handwerk und verarbeitenden Gewerbe entwickelt. Zimmereien, Trockenbauer, Maler, Montagebetríebe und, vor allem in früheren Zeiten, Schreiereien gehören zum Kundenstamm, der sich weit über den Kreis Heidenheim erstreckt: nach Rosenheim, aber teils werden Holzprodukte sogar bis in die Schweiz oder nach Rumänien exportiert. „Dieser gesunde Mix ermöglicht es uns, eine auskömmliche Ertragslage zu realisieren“, sagt Frank-Heim.

Denn gerade in Sachen Auftragslage sah es für das Unternehmen zeitweise nicht ganz so rosig aus. Die allgemeine Wirtschaftskrise in den Jahren 2002 und 2003 ging auch an Hoplak nicht spurlos vorüber, der diplomierte Holz- und Wirtschaftsingenieur Frank-Heim musste kämpfen, um sich am Markt weiter behaupten zu können. Trotzdem blieb nicht aus, dass er Personal entlassen musste, auch eine Reihe von Kunden fiel auf Dauer weg. „Es war einiges an kaufmännischem Geschick gefragt, um sich weiter in diesem angeschlagenen Markt behaupten zu können.“

Vorbei waren jedenfalls die Zeiten, in denen man der damaligen Voith-Gießerei Modellbausperrholz exklusiv lieferte. Oder einen inzwischen vom Markt verschwundenen Fertighaussteller aus Steinheim als Hauptlieferant fabrikfertige Türen ausstattete. Doch Ulrich Frank-Heim gelang es, das Unternehmen zu restrukturieren. Schon ab 2004 ging es langsam, aber stetig wieder aufwärts. Man besann sich mehr auf Endverbraucher-Verkäufe, verlagerte die Schwerpunkte im Sortiment auch deshalb, weil die Holzwerkstoffindustrie bei ihren Produkten zunehmend auf Holz-, Kork- und Laminatböden setzten, die mittels Klicksystem auf einfache Weise verlegt werden können. Auch Fertigtüren tragen heute wesentlich zum Umsatz bei Hoplak bei.

Einen wichtige Schritt nennt Frank-Heim auch den Beitritt zur Einkaufskooperation „Hagebau“ samt zugehörigem Vertrieb. Dadurch sei es möglich, Artikel an den Mann zu bringen, die in irgendeiner Form mit Holz und Bauen zu tun haben, so Frank Heim: Treppen, Isolierungen, Garagentore und andere Türanlagen. „Seither können wir auch Kleinmengen zu Konditionen beziehen, wie sie Großabnehmer auch haben. Das ist die Grundlage unseres geschäftlichen Erfolgs“, versichert Ulrich Frank-Heim.

Und so soll es weitergehen: Gunnar Thiele plant, die Ausstellungs- und Lagerfläche von bisher rund 3000 Quadratmetern zu erweitern und die Produktpalette ausweiten. Speziell dem Thema Innenausbau will er sich in der Ausstellung verstärkt widmen. Ulrich Frank-Heim ist sicher, dass sein Nachfolger auf dem Heidenheimer Holzmarkt nicht nur weiter bestehen, sondern als Exklusivhändler bedienen kann. „Ziel ist, dass in zehn Jahren Hoplak in der Region ein Begriff sein wird“, sagt Ulrich Frank-Heim selbstbewusst.

 

Quelle: Heidenheimer Zeitung, 21.02.2016, http://www.swp.de/heidenheim/lokales/heidenheim/generationswechsel-beim-holzhandel-spezialisten-hoplak-11882900.html